Abkühlung für Kaninchen im Sommer

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Wildkaninchen fühlen sich selbst in Australien wohl und kaum jemand würde vermuten, dass sie gegen Hitze sehr empfindlich sind. Doch an heissen Tagen sitzen sie tief im Bau, wo es kühl bleibt. Unsere Hauskaninchen haben keinen tiefen Bau und leben im Aussenstall oder in der Wohnung. Sie sind dadurch den Temperaturen ausgesetzt, ab 25° Celsius wird es ihnen bereits zu viel. Sehr schnell kann es zum Hitzschlag kommen, der ohne die richtigen Massnahmen tödlich endet. Hier geht es jedoch darum, dass es nicht so weit kommt.

Wäre es nicht möglich, die Kaninchen an heissen Tagen in einen kühlen Raum zu setzen, um das Problem sicher zu umgehen? Möglich ist es, für die standorttreuen Kaninchen wäre es jedoch eine Zumutung. Wer sie in ein Sommerquartier setzt, sollte dieses für den gesamten Sommer machen und nicht für einzelne Tage.

 

Tipps zur Abkühlung für die Aussenhaltung

Kühlen Standort wählen:

Der Kaninchenstall soll an einer geschützten Stelle stehen, wo Wind und Wetter nicht ansetzen können. Für den Sommer soll diese Stelle zugleich kühl bleiben. Wer zur Nordseite eine kühle Schattenstelle hat, kann seinen Kaninchenstall hierhin stellen. Ansonsten wäre es nötig, die Stelle zu beschatten. Ausserhalb des Stalls oder Geheges könnte eine breite Reihe mit Bambus stehen, die über zwei Meter hoch wird. Wer den Bambus bei Sommerhitze gut giesst, hat zugleich kühlende Verdunstung. Ist die Hecke einmal dicht, kann sie mit in den eingezäunten Bereich übernommen werden. Bambus bleibt zumindest im Winter grün und ist willkommenes Futter.

Auch eine andere Beschattung wie ein weisses Sonnensegel eignen sich, solange die Stelle nicht zu stark aufheizt. Eine wintergrüne Hecke kühlt jedoch über ihre Verdunstung. Wichtig bleibt, dass die Rückzugsmöglichkeiten der Kaninchen auch während der stehenden Mittagssonne im kühlenden Schatten liegen.

Laufstall nur bei mildem Wetter:

Kaninchen und auch Meerschweinchen aus der Innenhaltung freuen sich, wenn sie in einen sicheren Laufstall auf die Weide kommen. Dieser muss immer auch einen schattigen Bereich und genug Frischwasser haben. Doch bei richtiger Sommerhitze dürfen die Kaninchen nicht in den Laufstall, da sie keine kühle Stelle vorfinden.

Luxus Unterschlupf im Sommer – die Betonröhre:

Wer zum Kaninchenstall einen grossen Auslauf hat, kann eventuell einen künstlichen Kaninchenbau anlegen. Häufig gibt es gebrauchte Betonröhren kostenlos gegen Abholung, wie sie für Abwasserleitungen verwendet werden. Es könnten auch mehrere Teilstücke ineinander gesteckt werden. Zumindest sollte eine Länge von zwei Metern entstehen, um zur Mitte Steine oder Erde aufzuschütten, letztere würden die Kaninchen jedoch weg buddeln. Perfekt wäre wieder der wintergrüne Bambus, der jedoch angenagt wird, solange er noch mit frischen Trieben hoch wachsen muss. Möglicherweise lässt er sich in Kübeln vorziehen und während der heissen Phasen als Schattenspender aufstellen.

Der Trick lautet, dass diese zentrale Mitte während der heissen Tage befeuchtet wird. Steine, die sich mit Wasser vollziehen, wären deswegen gut. Das Wasser verdunstet nach und nach und kühlt dabei. Weil Kaninchen die Feuchtigkeit aber nicht so gut im Fell oder den Atemwegen vertragen, soll es in der Betonröhre trocken bleiben. Wer Rohre ineinander steckt, sollte sie deswegen abdichten. 

Zur Hygiene sollte man gelegentlich mit dem Gartenschlauch die Röhre spülen, weswegen eine flache Neigung zur passenden Seite Voraussetzung ist. Der gesamte Auslauf soll bei Regenwetter nicht versumpfen, es muss immer trockene Bereiche geben.

Ein weiterer entscheidender Punkt ist, dass es nicht durch die Röhre durchzieht. Am einfachsten wäre es, ein wetterfestes Stück Stoff aus Naturfasern vor den Eingängen zu befestigen, welche die Kaninchen von einer Seite zur anderen Seite drücken können.

Auch kürzere Betonröhren wie Pflanzsteine aus dem Baumarkt sind bereits eine Hilfe bei Hitze. Wichtig bleibt, alle scharfen Kanten zu glätten.

Feuchter Buddelsand:

Solange der Raum nicht nach oben abschliesst und sich damit die Luftfeuchtigkeit nicht stauen kann, werden Kaninchen feuchten Sand in der Buddelkiste gut annehmen. Ein grosser Sandkasten für Kinder an einer Schattenstelle kann bei heissem Wetter befeuchtet werden, schon finden die Tiere eine Abkühlung. Doch ein richtiges Bad werden sie dennoch meiden.

 

Tipps für eine kühle Innenhaltung

Passenden Raum wählen:

Kaninchen benötigen Platz, um sich zu bewegen. Wer diesen nicht durchgehend bieten kann, sollte seine Kaninchen dennoch täglich für mehrere Stunden in einem grösseren Raum lassen. Zumindest der kleinere Bereich könnte in einem kühlen Raum liegen, wo die Kaninchen dann während der heissen Tagesstunden bleiben können.

Wichtig bleibt, darauf zu achten, dass der gewählte Raum sich nicht aufheizt. Rollladen sollen also unten bleiben und das Fenster wird Vormittags schon wieder geschlossen, damit es möglichst lange kühl bleibt. 

 

Tipps für die Aussen- und Innenhaltung bei hohen Temperaturen

Futter mit hohem Wassergehalt:

Kaninchen können nicht schwitzen oder hecheln, ihre grossen Ohren sollen überschüssige Hitze ableiten. Ihr Wasserverlust ist dadurch geringer. Dennoch wäre es gut, wenn sie an heissen Tagen zu ihrer gewohnten Fütterung immer etwas mit hohem Wassergehalt erhalten. Obst enthält zu viel Zucker, weswegen Gurken oder schmale Streifen einer Wassermelone gut sind. 

Kühlakkus:

Für Hunde und Katzen gibt es Kühldecken, die für Kaninchen oder andere nagende Tiere jedoch fast immer ungeeignet sind. Entweder die Materialien oder das enthaltene Gel sind giftig. Dieses gilt auch für handelsübliche Kühlakkus, dass ihr Inhalt giftig ist. Dennoch wäre es möglich, eine Kiste aus einigen Holzplatten zu basteln. Auf dem Boden kann diese zu den Seiten Leisten haben, auf die ein zweiter Boden gelegt wird. Schon entsteht ein Zwischenraum für Kühlakkus, die ohnehin nur indirekt kühlen sollen. Wer diese in den Morgenstunden und nachmittags einlegt, sollte eine genügende Kühlleistung erhalten. Kühlt es in er Nacht nicht runter, wären diese auch vor der Nacht zu erneuern.

Von diesen Kisten sollte es möglichst pro Kaninchen eine geben. Wenn die Holzkiste aus dickeren Platten ist, wirkt das isolierend. Die Bodenplatte sollte dünner sein, es kann ausserdem ein Baumwoll-Handtuch darauf liegen. Solch eine Kiste kann zugleich als Transportkiste bei Hitze verwendet werden.

Es gibt bereits bissfeste Kühlakkus für Kaninchen und Nagetiere, die ebenfalls indirekt kühlen sollen. Sie sollten also unter einer Decke liegen. Die ausströmende Kälte verpufft jedoch zu den Seiten, weswegen eine Kiste mit doppeltem Boden interessant bleibt.

Griff zur Schere:

Langhaarrassen sollen während der Sommerhitze einen schnittigen Haarschnitt erhalten. Sie benötigen dennoch etwas Fell, es soll also nicht abrasiert werden. Wer eine Kurzhaar-Rasse hat, kann sich im Tierhandel einen passenden Kamm besorgen, der das alte Winterfell greift und mit rauskämmt. Je weniger Fell, umso weniger drückt die Hitze.

Kaninchen ruhen lassen:

Temperaturen zwischen 25 und 30° Celsius sind für viele angenehm und einige lassen sich selbst vom Sport nicht abhalten. Diesen sollten die Kaninchen dann jedoch vermeiden, da sie erst recht überhitzen werden. Wenn es heiss ist, wäre nur zu prüfen, dass es nicht zu heiss ist und genug Wasser und feuchtes Futter vorhanden ist.

Wenn nichts mehr geht:

Kaninchen sind standorttreu und wollen immer im gewohnten Bereich bleiben. Geht es aber nicht anders, sollten sie dennoch umgesetzt werden. Selbst wenn sie für einige Stunden lediglich in einer grossen Transportkiste im kühlen Keller ausharren, ist ihr Leben immerhin gerettet. Frischwasser und etwas Frischfutter müssen sie während dieser Zeit dennoch haben.

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